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Textile Intervention im Stadtbild


  • Hauptplatz Freistadt Hauptplatz Freistadt, Oberösterreich, 4240 Österreich (Karte)
Die Freistädter Strickrunde „Maschenchor“ trägt weiblich konnotierte Heimarbeit hinaus in den öffentlichen Raum – mit einem Augenzwinkern und mit Hintergedanken, (c) privat

Die Freistädter Strickrunde „Maschenchor“ trägt weiblich konnotierte Heimarbeit hinaus in den öffentlichen Raum – mit einem Augenzwinkern und mit Hintergedanken, (c) privat

Die Freistädter Strickrunde möchte das gewohnte Stadtbild durch textile Interventionen bewusst verändern und weiblich konnotierte Heimarbeit hinaus ins öffentliche Leben tragen. Die Strickerinnen des „Maschenchors“ (Strickrunde des ehemaligen Wollgeschäftes Gudbelldon) werden für den Monat März manchen Statuen und Objekten am Hauptplatz in Freistadt gestrickte Verschönerungen verpassen.

Die Freistädter Strickgruppe trifft sich seit fünf Jahren einmal die Woche zum gemeinsamen Handarbeiten im Cafe Hubertus. Die Aktion „Zuhause stricken war gestern“ soll den Menschen in Freistadt ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Freistadt ein kleines Stück weicher und „weiblicher“ machen. Anja Mayrwöger: „Vielleicht können wir die eine oder andere Person dazu anregen, sich mit den dahinterliegenden, durchaus auch feministischen Motiven auseinander zu setzen“.

Mitwirkende: Anja Mayrwöger und die Strickrunde aus dem Café Hubertus

Keine Anmeldung erforderlich

Eintritt frei!


Gedanken der Strickgruppe zu ihrer Aktion:
Sie bewundern hier die Werke einer Freistädter Strickgruppe. Wir treffen uns seit 5 Jahren einmal die Woche zum gemeinsamen Handarbeiten im Café Hubertus. Diese Aktion soll dazu dienen, den Menschen in Freistadt ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, Freistadt ein kleines Stück weicher und „weiblicher“ zu machen und vielleicht die eine oder andere Person dazu anregen sich mit den dahinterliegenden, durchaus auch feministischen Motiven auseinander zu setzen.

Diese öffentliche Inszenierung befreit die Handarbeit aus ihrem häuslichen Kontext, wir wollen mit den Installationen unter anderem für die Anerkennung der Frauen und ihrer (Hand-) Arbeiten eintreten. Die Arbeit der Frau ist schon lange nicht mehr nur auf den Kosmos des Haushalts beschränkt, wie es auch klassische Handarbeit nicht mehr sein sollte. Die Zeiten, in denen „Frauentätigkeiten“ wie Stricken oder Häkeln verpönt waren sind eindeutig vorbei.

Wir betrachten echte Handarbeit als Gegenpol zur Massenproduktion, deshalb darf man unsere Werke, gerade im öffentlichen Raum, ruhig als kleine Form der Rebellion betrachten.

Zu guter Letzt haben wir Freude am Stricken, Häkeln und Handarbeiten, wir experimentieren gerne mit neuen Mustern und zeigen unsere wunderbaren Arbeiten gerne in der Öffentlichkeit.

„Wir wollen dem tristen öffentlichen Raum etwas Wärme zurückgeben, ohne dabei etwas zu beschädigen“, wie die Gründerin der Gruppe Knitta Please Magda Sayeg aus Houston/Texas es formulierte, die als Gründerin des Guerilla Knittings gilt. (zusammengesetzter Begriff aus guerilla – span. für „kleiner Krieg“ und Knitting – engl. für „Stricken)

Uns ist keineswegs der „Krieg“ ein Anliegen, nicht einmal ein kleiner, es soll viel mehr Ausdruck einer eigenmächtigen "Rück"eroberung der Frauen des öffentlichen Raumes mittels künstlerischer Aktion sein.

Ganz so, wie unsere Großmütter und Urgroßmütter mit Handarbeiten wie Nähen, Sticken oder Klöppeln die Wohnungen ihrer Familien verschönerten, wollen wir den öffentlichen Raum bespielen, erobern und verschönern.

Denn jahrhundertelang war die Arbeit einer Frau auf den privaten Rahmen beschränkt und damit von jeglicher Form öffentlicher Anerkennung ausgeschlossen. Der öffentliche Raum, der Bestätigung bot, war von jeher ein Bereich, der Männern vorbehalten war.

Dass Stricken noch immer eine vorrangig weibliche Tätigkeit ist, dagegen können und wollen die wir gar keine konkreten Maßnahmen setzen. Allein der Akt des Sichtbarmachens in der Öffentlichkeit scheint der textilen Handwerkskunst eine neue - auch männliche - Anhängerschaft zu bescheren.

Gegenstände, mit denen jeder tagtäglich zu tun hat, die aber kaum einer mehr wahrnimmt, erhalten durch die Strickgraffitis wieder Aufmerksamkeit.

In diesem Sinne…schauen Sie, lächeln Sie und freuen sie sich an unseren Strickwerken genauso wie wir! 😊 😊 😊 😊 😊

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Frühere Events: 1. März
Die fröhliche Freistädterin